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Der Zauberer von Rom. Zweites Buch

Auszug

Bunt und lustig drängen sich die Passagiere des Dampfboots … Nennt ihr den Gehalt der Gegenwart leer und flüchtig, so ist gewiß das Leben auf Eisenbahnen und Dampfschiffen dem kurzen Moussiren zu vergleichen, das die Weinperlen oben zum flüchtigen Kranze vereinigt. Närrische Blasen, die da aufgeworfen werden von Ost und West! Moden, ihr tollen, wer hat euch erfunden! Trägt man die Mützen jetzt so flach, die Burnusse, die Plaids, die Abd-el-Kaders mit dieser kühnen Schwenkung um die Schulter? Was welscht und radebrecht der Zeitgeist im Gespräch zusammen, nicht nur äußerlich barock dem Ohre nach, auch innerlich dem Geiste? Sind wir schon auf dem Hudson oder Delaware, daß uns so yankeehaft zu Muthe wird? Und müssen wir wirklich der Versuchung widerstehen, diese Kellner mit ihren carrirten Halsbinden und grotesk gestreiften Inexpressibles nicht für Affen zu halten? Großer Saturn, verspeise deine eigenen Kinder und nimm uns alle hin zu deinen urewigen Früh- stücken, wenn diese Reisewelt der Dampfschiffe, Eisenbahnen und Hotels mehr sein wollte, sein dürfte als der kurze Schaum, den unser Zeitalter aufwirft, wenn sein hoffentlich tieferer innerer Gehalt im ersten Anschuß an die Atmosphäre tritt!

Auch auf der „Prinzessin Marianne“ – Albums, Panoramas, Plaids, blaue, grüne, rothe Schleier, Firnißstiefel, Cotteletts, Beefsteaks … Schooshündchen … hinterpommersche Welt- und Zeitansichten … Dünste und Nebel über Baumwolle, Bundestag, Whigs und Tories, Louis Philippe’s neueste bombenfeste Kutschen, Thalberg und Liszt … alles was sich nur dem Streit des Zeitalters der Revolutionen mit dem Horror vacui des immer siegreichern Systems der materiellen Interessen entbinden und entwinden kann …