Laubes neue Reisenovellen
Auszug
Diese neue und letzte Sammlung der Reisenovellen zeichnet sich vor der ersten durch eine größere Ruhe, vor der zweiten durch eine wiedergewonnene Beweglichkeit aus. Waren die beiden ersten Bände dieses Werkes zu hastig abgefaßt, waren die persönlichen Erlebnisse so grell hervorgehoben, daß sie Ursache des Vorwurfs der Schönthuerei, den man Lauben zu machen anfing, wurden: waren andrerseits Band 3 und 4 in eine heillose Diplomatisirung der Ausdrücke und Empfindungen hineingerathen, glaubten wir hier einen jungen Gesandschaftsattaché zu sehen, der bei dem Fürsten von Metternich Diplomatie und bei Herrn Varnhagen von Ense correkte Schreibart lernen wollte; so mildern sich in dem Schlusse des Buches die beiden vorschmeckenden Elemente und stellen eine ruhige, besonnene und doch hinlänglich poetische und originelle Mischung vor. Diese beiden letzten Bände des Werkes sind unstreitig die besten und werden dadurch in diesem Eindrucke höchstens beschränkt, daß diese Dichtungsweise den Reiz der Neuheit verloren hat und die Behandlung sich nicht ändert, ob Berg oder Thal, Fluß oder Meer, die Insel Rügen oder Thüringen, der Rhein oder der Neckar vom Verfasser bereist werden.