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Lelia. Ein Roman nach dem Französischen des Georges Sand

Auszug

Die weibliche Autorschaft der Lelia ist nicht der geringste Reiz dieses Romans. Ist es möglich, daß eine Frau sich so in den innersten Kreis der Bewegungsideen versetzen kann! Über Moral, Staat, Religion, Sitte und Herkommen tragen ihre Urtheile alle die halb lächelnde, halb wehmüthige Physiognomie der neuen Zeit. Ich wüßte nicht eine einzige Stelle in diesem Romane, welche verriethe, daß sie von einem Wesen herrührte, das einen Unterrock trägt. Sie trägt ihn auch nicht, sie geht bald wie ein Stutzer aus der Passage des Panorama mit Lorgnette und Reitpeitsche, bald kleidet sie sich wie ein junger idealischer Schwärmer in schwarzen Sammetrock mit fliegendem Haar. So sieht man sie an der Börse, so im Theater, so auf der Gallerie der Pairskammer, während die April-Angeklagten gerichtet werden.