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Liebesbriefe. Novelle von Heinrich Laube

Auszug

Laube’s Vorzug in schönen Details bewährt sich auch in dieser kleinen Pièce. Seine Kosmetik, sein Emanzipationsevangelium wird bei Weitem von jenen Zufälligkeiten überboten, die zwischen den wilden und häkligen Gebüschen seiner Phantasie aufwuchern. Laube denkt und erzählt geläufig; überall steigen ihm aber Nebenbemerkungen auf, er kann keinen Ausdruck, keine Anschauung im hergebrachten Sinne adoptiren, ohne sie zu prüfen, und mit der stereotypen Phrase einzulenken: „Ich liebe solche - Ich hasse solche -“. All’ diese hübschen Beobachtungen über Geselligkeit, Benehmen, Gewohnheiten, über die Stände und ihre Vorurtheile ziehen das Interesse fast immer von der prekären Fabel ab, und entschädigen für die sonderbaren Touren und Verschlingungen seiner Dichtungen, die nur für den Interesse haben, welcher sie mitzutanzen Gelegenheit hatte.

Die Dedikation an den Fürsten Pückler-Muskau ist anständig und höflich.