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Schriften in bunter Reihe. Herausgegeben von Theodor Mundt

Auszug

Wie schön, daß wir wieder eine Zeit erleben, wo der Gedanke für die Literatur interessant wird! Unsre sehr kleinen, und sehr naseweisen Vorgänger von gestern hatten den Gedanken ziemlich aus der Literatur hinausgeschrieben; es sollte alles Poesie sein, das heißt, Verwaschung, Wasserfarbe, Pastell, Schmetterlingsstaub, und Empfindung. Es ist so viel genascht und gescherzt und geschäkert worden, daß der Gedanke sich noch recht mühselig und schwerfällig bewegt, und daß es Schriftsteller gibt, welchen zuzusehen bei ihren Operationen des Nachdenkens, oft Mitleid erregt. Th. Mundt gehört zu ihnen. Wie mühselig und beladen spricht er oft! Allein das Prinzip ist vortrefflich und nur Geduld, die Grazie bleibt zuletzt nicht aus! Wer so von der Schule geknechtet worden ist, wie dieser junge Landsmann von mir, wem die Hegelschen Sätze und die Metrik so viel Schweiß gekostet haben, wer um das Ewige, das Wahre, die Idee des Schönen, die klassischen Studien so viele Thränen vergossen hat; und doch den Zauberruf der Muse nicht von sich wies, und für das Große und Erhabene für die Zeit und ihre Interessen ein so empfindungsvolles Herz bewahren konnte; dem wendet Euch mit Liebe und Achtung hin und sprecht ihm Muth zu, wenn auch noch nicht Alles bei ihm klappen und klingen will! Vor einem Jahre schrieb ich über diesen ringenden Geist in mein Portefeuille: