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Buchhandel und Kritik.

Auszug

Es geht eine mehr oder weniger verbürgte Sage, derzufolge die Zeitschriften für diese oft massenhaften Anhäufungen in ihren Redactionsbureaux keinen Platz haben, sondern sie zum Antiquar, zum Leihbibliothekar oder in die Auction schicken – oft freilich, ohne die Bücher kaum angesehen, zuweilen sie nicht einmal aufgeschnitten zu haben.

Die „Rheinische Verlagshandlung“ in Bonn, geführt von einem Schriftsteller, der die schlechten Gewohnheiten der Redactionen kennen muß (H. Oelbermann), versendet ihre neuesten Verlagsartikel an die Zeitschriften mit folgenden Worten: „Hierbei empfangen Sie in Ihrer Eigenschaft als räsonnirendes kritisches Organ folgende Neuigkeiten unsers Verlags – Wir werden nur mit solchen Organen eine dauernde Verbindung unterhalten, welche unser Vertrauen durch gewissenhafte Beurtheilung rechtfertigen und sich also nicht mit drei nichtssagenden Zeilen und mit der beliebten Phrase « Mangel an Raum » den Verpflichtungen ihrer literarischen Existenz entziehen , um die Privatbibliothek eines Mitarbeiters oder das Antiquarlager des resp. Buchhändlers auf wohlfeilste Weise zu bereichern .“